Lübecker Flughafen: Abwicklung vertagt

Die Bürgerschaft hat die Weitergabe des Pleite-Airports Lübeck-Blankensee an den Euroimmun-Chef Winfried Stöcker durchgewunken. Offen bleibt, ob das wirklich der glückliche Abschluss der Suche nach einem neuen Betreiber war – oder ob es vielleicht doch nur noch darum ging, die zunehmend peinliche Angelegenheit für die nächste Weile vom Tisch zu bekommen.

Ein schlüssiges Konzept für den Betrieb des Verkehrsflughafens, den Lübeck angeblich braucht, gibt es jedenfalls nicht. Wo sollte es auch herkommen? Bisher ist jeder Versuch, in Blankensee neu zu starten in einer weiteren Bruchlandung geendet.

Wir haben uns sehr daran gewöhnt, dass in der modernen Industriegesellschaft mit einem neuen Produkt zusammen meist auch der Bedarf daran überhaupt erst produziert wird. Offensichtlich lässt er sich aber nicht herbeibeten. Angesichts der Gelder, die Lübeck bisher im Flughafen versenkt hat, ist es überhaupt nicht tröstlich, dass eben auch in Lübeck nicht funktioniert, was als Regional-Flughafen in Deutschland überall scheitert.

Die GAL bleibt dabei: Auf der Tagesordnung steht weiter der endgültige Abschied vom Airport-Wahn und die konsequente Abwicklung des Flughafens Blankensee. Die Bürgerschaft hat sich jetzt zu nicht mehr als einer Vertagung entschließen können.

Katja Mentz 30. Juni 2016