Travemünder Einerlei und Lübecker Neubauten

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Das Parkhaus Wehdehof ist nicht so gebaut worden wie es beantragt und genehmigt wurde. Senatorin Joanna Glogau hat in der Presse bereits deutliche Worte hierzu geäußert. Unsere Fraktion GAL fordert, dass alle illegal errichteten Bauteile sofort vom Investor entfernt werden. Desweiteren muss das Gründach schnellstens hergestellt werden. „Das stille Umgehen von Auflagen und Genehmigungen ist eine Frechheit des Investors und sollte über den Rückbau und Einhaltung der Auflagen hinaus  Konsequenzen haben!“, so Carl Howe, baupolitischer Sprecher der GAL. „Vielleicht erklärt die nicht genehmigte zusätzliche Parkfläche, warum es im Sommer keine offizielle Eröffnungsfeier des Parkhauses gab, wo bereits hätte auffallen können, dass das Gründach fehlt.

Dem Gestaltungsbeirat wurde vergangene Woche ein Entwurf der künftigen Bebauung des Travemünder Fischereihafens vorgelegt, der auf ersten Blick den Würfelbauten in der Lübecker Falkenstraße gleicht. Dass verschiedene Fugenfarben den gestalterischen Unterschied der Häuser ausmachen sollen, hört sich zunächst nach  einem Witz an.“, so Carl Howe. „Wie das Mitglied des Gestaltungsbeirats  Per Pedersen fragen auch wir uns, was das Travemündetypische an den Häusern wäre?“, legt Carl Howe nach. „Diese Bauweise findet sich heutzutage überall. Monoton und langweilig. Der Bezug zur Travemünder Altstadt sowie der nördlichen Baggersandbebauung fehlt. Das hat Travemünde nicht verdient. Das einzig Maritime sind die hölzernen Fischkisten vorn im Entwurfsbild, die wohl einen Hauch von Nostalgie in das Bild zaubern sollen. Dabei benutzen die Fischer heute Kisten aus Kunststoff.“, so Carl Howe trocken.

Travemünde erfährt eine Entwicklung, die ähnlich wie auf dem Priwall das stadtplanerische Gespür für Travemünde und seine alteingesessenen Bewohner*innen vermissen lässt.“

Katja Mentz 22. November 2017