Jetzt erst recht: Ja zu den Winterlinden beim Bürgerentscheid!

© Katja Mentz

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Die Bürgerschaft hat in ihrer Sondersitzung beschlossen, am 18. Dezember den Bürgerentscheid über den Erhalt der 48 Winterlinden an der Untertrave durchzuführen. Erwartungsgemäß, denn die 11.000 Unterschriften, die das Aktionsbündnis innerhalb von rund drei Wochen für ein erfolgreiches Bürgerbegehren gesammelt hat, ließen der Bürgerschaft keine Wahl. Keine Wahl? Das stimmt natürlich so nicht. Es hätte Alternativen gegeben. Das Aktionsbündnis LÜBECKS LINDEN LEBEN LASSEN! hat das Gespräch gesucht, auch noch nach Übergabe der Unterschriften. Ein Antrag unserer Fraktion, einen Kompromiss zum Erhalt der Winterlinden zu finden, wurde in der Bürgerschaft auf den Zeitpunkt nach dem Bürgerentscheid vertagt. Völlig absurd! Dies zeigt, dass die Bürgerschaftsmehrheit, Bauverwaltung und Bürgermeister zu keinem Kompromiss bereit waren. Sie halten stur und hartleibig an der Durchsetzung ihrer Umgestaltungsplanung fest – wider besseres Wissen und gegen alle Vernunft. Wahr bleibt: Eine Umgestaltung der Untertrave ist auch unter Erhalt der Winterlinden möglich, bleibt auch dann noch möglich, wenn die Gegnerinnen des Kahlschlags an der Untertrave am 18. Dezember die Mehrheit behalten werden. Dafür ist eine rege Teilnahme am Bürgerentscheid notwendig. Und natürlich ein deutliches JA zu den Winterlinden.

An einen Tisch – sofort! Bürgerbegehren „Lübecks Winterlinden an der Untertrave leben lassen!“

Das Aktionsbündnis kann jedes Argument, das die Stadt gegen den Erhalt der Winterlinden an der Untertrave angeführt hat, entkräften.

  • Das „Baumgutachten“, das den Winterlinden nur noch wenige Lebensjahre prophezeit, wird in Fachkreisen als „wertlos“ bezeichnet. Der Gutachter hat die Bäume lediglich in unbelaubtem Zustand in Augenschein genommen und nicht etwa den Wurzelraum untersucht. Winterlinden sind sehr robust und anpassungsfähig, weshalb sie die vergangenen 50 Jahre gut überstanden haben und mit etwas Pflege auch die nächsten Jahrzehnte überleben können.
  • Die Barrierefreiheit kann auf 12 Meter breiter Flaniermeile defintiv gewährleistet werden. Es ist technisch möglich, eine qualitativ hochwertige Oberfläche herzustellen, auf der Blinde sich orientieren, Rollstühle, Geh- oder Kinderwagen problemlos fortbewegt werden können, und dabei gleichzeitig die Bestandsbäume zu integrieren.
  • Würde der Geldgeber in Kiel sich selbst von diesen Argumenten überzeugen, spräche nichts gegen eine Änderung des Förderantrags zum Erhalt der Winterlinden. Die Kriterien, inklusive Nachhaltigkeit, Erhalt und Schutz der Umwelt, wären erfüllt.

Deshalb sollten Stadtspitze, Vertreter des Aktionsbündnisses und Land gemeinsam mit Fachleuten einen Kompromiss erarbeiten – und zwar sofort!

Alle Zeichen auf Grün

Dem Aktionsbündnis LÜBECKS LINDEN LEBEN LASSEN gelingt, woran viele nicht glaubten. Innerhalb von drei Wochen werden die nötigen Unterschriften für das Bürgerbegehren zum Erhalt der Winterlinden an der Untertrave zusammen sein. Dies ist auch zahlreicher Unterstützung zu verdanken wie dem Lübecker BUND, der AG Umweltschutz und einigen Prominenten.

Dr. Lutz Fähser, weltweit gefragter Baum- und Waldexperte, kritisierte das von der Stadt in Auftrag gegebene „Baumgutachten“ scharf. Dies veranlasste Bürgermeister Bernd Saxe jüngst, Dr. Fähser mitzuteilen, dieser habe keine Ahnung von Bäumen – nur von Wald. Prof. Dr. Peter A. Schmidt, Dendrologische Gesellschaft e.V., nimmt in einem Schreiben an alle Fraktionen mit Befremden Kenntnis von dem geplanten Kahlschlag an der Untertrave. „In einem Jahr, in dem die Winter-Linde als Baum des Jahres 2016 besondere Würdigung in ganz Deutschland erfährt, vielerorts gepflanzt wird und im Zentrum von Veranstaltungen steht, will die Stadt Lübeck solch traurige Berühmtheit erlangen und dieser bedeutungsvollen Baumart die Anerkennung verweigern?!“

Mittwoch werden noch ganztägig vor dem Rathaus Unterschriften gesammelt. Unterschriftenlisten bitte bis zum 15.9. an die Postadresse auf dem Unterschriftenblatt zurück zu schicken.

GAL zu den Winterlinden: Bürgerschaft holzt entschlossen ab!

„Damit fordert die Bürgerschaft natürlich zum Bürgerbegehren auf“, kommentiert Antje Jansen, Fraktionsvorsitzende der GAL-Fraktion, den Verlauf der Bürgerschaftssitzung am Donnerstag, den 30. Juni, in der ohne Debatte mit großer Mehrheit […]

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