Stillstand in Kücknitz

Die GAL Fraktion unterstützte in der Mai-Bürgerschaftssitzung den Antrag der SPD, den Bürgermeister zu damit zu beauftragen, eine ganzheitliche Stadtteilentwicklung für den Bezirk Kücknitz – Roter Hahn zu prüfen.

Einzelhandelsentwicklung, Optimierung der Anbindung durch ÖPNV, Bahnhaltepunkt, Neubau von Schule und Kindertagesstätten, sowie Wohnbauerweiterungen waren Stichpunkte des Prüfauftrags.

Die hierfür genannten öffentlichen Flächen sollten bis zur Fertigstellung und Beschluss eines Konzepts nicht verkauft werden, um derzeitige Möglichkeiten nicht zu beeinträchtigen. 

Ein breites Bündnis um die CDU, bestehend aus allen weiteren Fraktionen bis auf SPD und GAL, hatten einen Austauschantrag hierzu eingebracht, der bis 2017 prüfen soll, ob der Bezirk Kücknitz-Roter Hahn ein Stadtteil mit Entwicklungspriorität ist und für die Anmeldung zum Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt geeignet sei.

Aus Sicht der GAL Fraktion ist es sehr bedauerlich, dass letztgenannter Antrag die Mehrheit in der Bürgerschaft erhielt. Carl Howe, baupolitischer Sprecher der GAL, bemühte sich vergeblich darum deutlich zu machen, dass es ein großer Fehler sei, die Entwicklung des Stadtteils an die Fördermittelvergabe eines Bundesprogramms zu knüpfen. Der einzige, für das Programm „Soziale Stadt“ zuständige städtische Mitarbeiter sei noch mehrere Jahre in Moisling „Soziale Stadt“ eingebunden. Damit würde sich eine erneute Bewerbung um Fördermittel um Jahre hinziehen. Es könne bereits jetzt eine Planung auf den Weg gebracht werden, was das spätere Beantragen von Fördergeldern nicht ausschließe.

Auch Senator Boden und andere SPD Mitglieder argumentierten für den sofortigen Beginn einer Stadtteilentwicklungsplanung. Und stießen gemeinsam auf taube Ohren. Zwar betonten die anderen Fraktionen, den Entwicklungsbedarf in Kücknitz zu sehen, doch besteht in ihren Augen offenbar keine Dringlichkeit.

Fraktionsvorsitzende Antje Jansen, die seit Jahren in Roter Hahn arbeitet, kennt die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. „Dass CDU, Grüne, Linke, Freie Wähler, FDP und BfL mit ihrer Mehrheit eine zügige Weiterentwicklung behindern, ist wirklich ärgerlich. Wir haben das Gefühl, dass es hier vor allem um parteitaktische Spielchen geht und nicht um die Aufwertung des Stadtteils.“