Verbesserung der Ferienpassangebote
Der Lübecker Ferienpass bot in diesem Jahr ein 102 Seiten starkes Programmheft mit über 300 Ferienaktivitäten für Kinder und Jugendliche. Mit 15- und 16-jährigen SchülerInnen einer DaZ-Klasse bin ich die Angebote durchgegangen. Schreibwettbewerb? Noch zu schwer. Segeltörn auf der Ostsee? Sechs Tage, 480 Euro. Sprachkurs? 290 Euro. Hochseilgarten, 10 Euro? In Geesthacht. Tauchen in der Ostsee? 66 Euro. Windsurfen auf der Wakenitz? 90 Euro. Gitarrenkurs, 5 Euro! Schon ausgebucht. Ausritt für Anfänger? 30 Euro. Grafitti-Workshop für 7 Euro? Ausgebucht. Manga-Zeichenkurs, 1 Euro! Ebenfalls ausgebucht.
Der Anteil kostengünstiger und gleichzeitig ansprechender Ferienpass-angebote ist insbesondere für Jugendliche zu gering. 30 Prozent der Lübecker Kinder gelten als arm. Sie fahren nicht in Urlaub und erhalten auch kein Geld für teure Freizeitaktivitäten. Hinzu kommen die Schülerinnen und Schüler, die erst seit kurzem in Deutschland leben und in DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) unterrichtet werden. Für sie ist es wichtig, auch in den Ferien Deutsch zu sprechen und Kontakte zu knüpfen. Im Jugendhilfeausschuss regen wir an, die Ferienpassangebote gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen besser an den Bedarf und die Realitäten anzupassen und hierbei schulfreie Wochen als Chance zu sehen.
V.i.S.d.P.: Katja Mentz