Frauen, mischt Euch ein!
GAL fordert zum Internationalen Frauentag am 8. März: »Frauen, mischt Euch ein!«
Seit 1911 demonstrieren Frauen in jedem Jahr am 8. März für die Rechte der Frauen. Und das Eintreten der Frauen für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Unversehrtheit bleibt auch 2018 so aktuell wie notwendig. Die Forderungen stehen weiter auf der Tagesordnung.
»In diesem Jahr erinnert der Frauentag daran, dass vor hundert Jahren endlich das Frauenwahlrecht in Deutschland erkämpft wurde. Es hat dafür immerhin eine Revolution gebraucht. Aber die Angelegenheit ist bis heute nicht erledigt«, stellt Katja Mentz für die GAL fest: »Frauen stellen in deutschen Parlamenten weiter nur eine Minderheit der Abgeordneten. Das gilt vom Bundestag bis zur Lübecker Bürgerschaft, in der nur zwölf Frauen bei insgesamt 49 Mitgliedern vertreten sind. Genauso krass ist das Missverhältnis zwischen den Geschlechtern in Vorständen und Aufsichtsräten von Unternehmen und den meisten gesellschaftlichen Institutionen. Und sind Frauen in führenden Positionen, verdienen Sie im Durchschnitt weniger als ihre männlichen Kollegen.«
»Die Kommunalwahl am 6. Mai wäre eine gute Gelegenheit, diese Schieflage in Lübeck endlich zu korrigieren«, ergänzt Antje Jansen, die wie Katja Mentz aktuell die GAL in der Bürgerschaft vertritt und mit ihr sowie Kristina Aberle das Trio der Spitzenkandidatinnen der GAL für die kommende Wahl bildet: »Aber man(n) muss ja nur mal einen kurzen Blick auf die Listen der Parteien werfen: Da wird sich auch in diesem Jahr nicht viel ändern. Vorneweg röhren überall wieder die Platzhirsche und sichern männliche Mehrheiten. Dieses Gehabe ist bei der GAL glücklicherweise undenkbar.«
Ein weibliches Spitzentrio und anschließend eine klare Quotierung auf den aussichtsreichen Listenplätzen ist allerdings noch nicht die Lösung aller Probleme, wissen die Frauen der GAL. »Aber das setzt schon mal ein deutliches Zeichen, wohin es bei uns gehen wird. Und es macht ja offensichtlich einen Unterschied«, erklärt Kristina Aberle: »Entscheidend wird dann allerdings, inwieweit sich schöne Worte aus den Programmen später tatsächlich in Anträgen und Abstimmungsverhalten in der Bürgerschaft niederschlagen. Und ich glaube schon, dass die GAL, also grün+alternativ+links, da durch politische Praxis in der Bürgerschaft glaubhaft gemacht hat: Frauenpolitische Forderungen sind bei uns gut aufgehoben. Wir haben einiges erreichen können, zum Beispiel Änderungen bei den Schließzeiten der Kitas. Es ist natürlich bezeichnend, dass Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch immer unter die Rubrik ›Frauenpolitische Forderungen‹ fallen. Aber was ändert das am politischen Handlungsbedarf in diesem Bereich?«
»Klar, dass die GAL nicht allein die erforderliche Stimmenmehrheit aufgebracht hat. Aber bei vielen Themen mussten die Herren in den meisten Fraktionen zunächst mal zum Jagen getragen werden«, so noch einmal Antje Jansen: »Das wurde sehr sehr deutlich bei der Frage, ob sich die Bürgerschaft überhaupt darauf einlässt, über die Themen und Beschlüsse der Lübecker Frauenbürgerschaft auch nur zu reden. Die GAL hat dann durchsetzen müssen, was eigentlich nur selbstverständlich wäre. Und diese Peinlichkeit hätte sich die Bürgerschaft ganz sicher erspart, wenn sie nicht so eindeutig männlich zusammengesetzt wäre. Es wird wirklich Zeit, das jetzt bei der Kommunalwahl im Mai zu ändern.«
»Die GAL beteiligt sich auch in diesem Jahr am 10. März wieder am Women’s March, den diesmal das Frauenbüro und die Gewerkschaft ver.di in Lübeck organisieren«, schließt Katja Mentz mit einem Aufruf zur Beteiligung an alle Frauen: »Hundert Jahre Frauenwahlrecht sind der Anstoß. Aber wichtig sind die frauenpolitischen Kernforderungen, und dass wir alle unser Wahlrecht nutzen, um diese Forderungen durchzusetzen. Frauen müssen sich einmischen, wenn sich etwas ändern soll. Und es muss sich etwas ändern!«