GAL: CDU bremst Konzept Fahrradfreundliches Lübeck aus
Kaum hat sich eine Mehrheit für die erneute Planung Stadtgrabenbrücke in der Bürgerschaft gefunden, kommt die CDU in der Februarsitzung mit einem Prüfantrag um die Ecke. Ob die seit langem geforderte Brücke auch für den Autoverkehr geplant werden könne, will die CDU wissen. Eine Antwort der Verwaltung inklusive grober Kostenschätzung wird bis Mai erwartet.
Antje Jansen: „CDU Ansinnen völlig absurd“
Als „völlig absurd“ kritisiert Antje Jansen (GAL) das Ansinnen der CDU. „Dieser Antrag konterkariert die langjährigen Pläne, für Radfahrer*innen und Füßgänger*innen endlich eine Alternative zum Lindenteller und somit mehr Sicherheit zu schaffen.“
GAL fordert weiterhin Stadtgrabenbrücke für Rad- und Fußverkehr
Die GAL fordert die Errichtung der bereits konzipierten Stadtgrabenbrücke mit Verbindung zum Fahrradparkhaus am Bahnhof in ihrem Kommunalwahlprogramm 2018.
„Bereits seit Jahren wird darüber geredet, den Unfallschwerpunkt Lindenteller für den Radverkehr mit einer Brücke über den Stadtgraben entschärfen zu können. Verkehrsplaner*innen und Expert*innen des Runden Tisches Fahrradverkehr bestätigen die Sicht.“, so Hans-Jürgen Schubert, Verkehrs- und Umweltexperte der GAL.
Brücke für ein fahrradfreundliches Lübeck
Bereits vor zehn Jahren gab es Beschlüsse der Bürgerschaft zur „Umleitung“ der Haushaltsmittel für den Bau der geplanten „Stadtgrabenbrücke“ (ca zwei Millionen Euro) zur Sanierung von Radwegen und zur Erarbeitung eines nachhaltigen Konzeptes „Fahrradfreundliches Lübeck“. Der Brückenbau scheiterte bisher an einer Mehrheit in der Bürgerschaft und zuletzt an Lübecks Selbstverpflichtung zur Haushaltskonsolidierung.
Stadtgrabenbrücke ist bereits im B-Plan enthalten
Hans-Jürgen Schubert, der sich seit vielen Jahren unermüdlich für den Bau der Brücke stark macht, erinnert daran, dass – im Zuge der Entwicklung des Areals Wertstraße – der B-Plan Fackenburger Allee/Stadtgraben in 2013 so beschlossen wurde, dass eine Rad- und Fußgänger*innenbrücke errichtet werden kann. „Diese ist sogar im B-Plan auf Höhe der Musik- und Kongresshalle eingezeichnet.“, so Hans-Jürgen Schubert. „Die bereits vorhandenen Pläne auf den motorisierten Verkehr auszuweiten, wäre total daneben. Die Brücke soll doch gerade das sichere Überqueren fernab von Autos und Abgasen ermöglichen. Auch würde eine Ausweitung des Rad- und Wanderwegs entlang des Stadtgrabens von der Puppenbrücke bis hin zu dieser Stelle damit positiv näher rücken.
Eine weitere Brücke für Pkw ist Steuergeldverschwendung
Fraktionsvorsitzende Antje Jansen legt nach: „Eine weitere Brücke für den motorisierten Verkehr, wenige hundert Meter von der Puppen- und der Marienbrücke entfernt, sehen wir als reine Steuergeldverschwendung an und würden diese ablehnen. Wir fordern die CDU auf, ihren Antrag zurückzuziehen und sich an der konsequenten Umsetzung des Konzepts für ein fahrradfreundliches Lübeck zu beteiligen.“