GAL fordert mobile Luftfilter für den anlassbezogenen Interimseinsatz in Schulen
Die Fraktion Freie Wähler und GAL beantragt in der Bürgerschaft und zuvor im Ausschuss für Schule und Sport, dass der Bürgermeister beauftragt wird, unabhängig von einer Landes- oder Bundesförderung umgehend für jede Lübecker Schule mobile Luftfilter für je drei Klassenräume anzuschaffen. Die Geräte sollen anlassbezogen von Schulen in den Klassen aufgestellt werden können, wenn Lehrkräfte feststellen, dass die CO₂ Ampeln dauerhaft oder in sehr kurzen Abständen kritische Signale (gelb/rot) anzeigen. Die Geräte sollen zusätzlich zu den bereits bestellten mobilen Luftfiltern angeschafft werden, da diese dauerhaft für bestimmte Räume vorgesehen sind und nicht flexibel zur Verfügung stehen.
Der Antrag stammt aus der Initiative von GAL-Vorstandsmitglied Juleka Schulte-Ostermann, die als Mutter zweier Kinder die Messdaten der CO₂ Ampeln der Schulen ihrer Kinder eingesehen hat. Als fachliche Unterstützung ließ sie sich von Dr. Volker Koß, Umweltchemiker und ebenfalls Mitglied der GAL sowie einem erfahrenen IT-Fachmann begleiten. „Meine Überprüfung hat ergeben, dass allein in diesen beiden Schulen immer wieder Messdaten auffällig hoch waren. Alarmierend für mich ist, dass die Schulen davon aber gar keine Kenntnis hatten. Eigentlich ist der Bereich Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz zuständig, die Schulen zu informieren. Hier ist jedoch überhaupt nicht das Personal vorhanden, um regelmäßig und schnell die Messdaten von 2.200 Geräten auszuwerten und Auffälligkeiten zeitnah an die Schulen und das Gebäudemanagement zu melden“, so Juleka Schulte-Ostermann.
„Die Situation wird vermutlich an allen Lübecker Schulen ähnlich aussehen. Deshalb brauchen wir zusätzlich zu den CO₂ Ampeln je eine Handvoll mobiler Luftfilter an allen Schulen, die in den Klassenräumen als ad hoc Maßnahme zum Einsatz kommen können, in denen Lehrkräfte selbst bemerken, dass die CO₂ Anzeige trotz regelmäßiger Lüftung häufig im alarmierenden Bereich liegt. Damit wäre zumindest der Schutz der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte vor Corona-Infektionen verbessert, bis die Verwaltung die Ursachen für erhöhte Messdaten ausgewertet und beseitigt hat.“
In der Antragsbegründung heißt es, dass das Schnellwarnsystem der Stadt Lübeck nicht funktioniere. „Der Fachbereich Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz hat weder ausreichend Personal noch die notwendigen IT Programme oder die eigene IT- Kompetenz, um schnell genug die CO₂ Messdaten der 2200 Geräte der Lübecker Schulen auszuwerten und in kritischen Fällen die Schulen zeitnah zu informieren, Ursachen zu prüfen und zu beseitigen.“