Fraktion LINKE & GAL begrüßen Debatte der Lübecker Jusos zur Erinnerungskultur
Die Fraktion LINKE & GAL begrüßt die von den Lübecker Jusos angestoßene Debatte über die Erinnerungskultur in der Hansestadt. Konkret geht es um die Statuen von Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm I., die an prominenter Stelle im Stadtbild stehen.
„Wir unterstützen den Vorstoß der Jusos Lübeck, eine offene Diskussion über die Repräsentation solcher Persönlichkeiten im öffentlichen Raum zu führen“, erklären die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Juleka Schulte-Ostermann (GAL) und der Fraktionsvorsitzende Andreas Müller (LINKE). „Beide, sowohl Otto von Bismarck als auch Kaiser Wilhem I. standen für antidemokratische und rassistische Ansichten, die wir klar ablehnen.“
Die historischen Fakten zeigen, dass sowohl Bismarck als auch Wilhelm I. den Parlamentarismus ablehnten und einen autoritären Obrigkeitsstaat befürworteten. Zudem vertraten sie rassistische Positionen und waren für die Unterdrückung von Minderheiten sowie den Aufbau des Kolonialreichs, verbunden mit Gräueltaten verantwortlich.
„Diese Haltungen waren damals weit verbreitet, sollten aus heutiger Sicht aber nicht unkommentiert im Stadtbild stehen“, so Juleka Schulte-Ostermann und Andreas Müller. „Wir brauchen einen kritischen Umgang mit solchen historischen Persönlichkeiten.“
Die Fraktion spricht sich dafür aus, Alternativen für eine zeitgemäße Erinnerungskultur zu finden, die Lübecks demokratischen Werte besser repräsentieren. Mögliche Lösungen wären eine Umgestaltung oder ein Versetzen der Statuen an einen Ort mit ausführlicher Kontextualisierung.
„Wir freuen uns, wenn durch den Vorstoß der Jusos eine Debatte entsteht, an der sich viele Interessierte beteiligen“, schließen die Fraktionsvorsitzenden. „Ein gemeinsamer Dialog ermöglicht es, eine Lösung zu finden, die unserer Gesellschaft und den Opfern der Politik von Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm gerecht wird.