GAL zu Stöckers Ausfällen gegen die #MeToo-Bewegung: »Nichts begriffen und stolz darauf!«
»Mit seiner sogenannten Weihnachtsbotschaft zeigt Winfried Stöcker ein weiteres Mal, wes Geistes Kind er ist«, kommentiert der Vorsitzende der Wähler*innengemeinschaft grün+alternativ+links (GAL), Jens Schulz, die in die öffentliche Kritik geratenen Angriffe des Euroimmun-Chefs gegen die #MeToo-Bewegung:
»Der süffisante Ton, mit dem Stöcker Übergriffe von Männern in Macht- und Führungspositionen gegen Frauen bagatellisiert und rechtfertigt ist unerträglich. Blödsinnig ist diese Umkehrung der Wirklichkeit obendrein. Die Schuldzuweisung geht dabei wie immer an die Frauen, die sich eben dezent kleiden und schicklich verhalten sollen. Kommt als nächste Empfehlung dann die Burka?
Das von Stöcker in seiner Rede transportierte tief frauenverachtende Menschenbild verlängert sich dann auch bruchlos in asylfeindliche Ausfälle. Die Aufforderung, viele Kinder zu zeugen, um dem ›Ansturm unberechtigter Asylanten‹ etwas entgegenzusetzen, haben wir zuletzt auf Wahlplakaten der AFD gesehen. Frauenfeindlichkeit und Rassismus erweisen sich da einmal mehr als zwei Seiten derselben Medaille.
Die hier von einem Lübecker Unternehmer gezeigte Haltung kann nicht hingenommen werden. Die #MeToo-Bewegung macht einmal mehr deutlich, wie weit wir in dieser Gesellschaft noch entfernt sind von der Gleichberechtigung der Frauen. Und Winfried Stöcker stellt sich mit seiner Botschaft nun zu denen ins Abseits, gegen die sich die Bewegung richtet. Es ist höchste Zeit, dass Lübeck endlich damit aufhört, diesen vermeintlichen Retter der Lübecker Flughafenträume zu hofieren.«