Mehr verkehrsberuhigte Bereiche: GAL begrüßt Vorschlag und schlägt temporäre Spielstraßen vor
„Schon lange fordern wir, dass der motorisierte Individualverkehr in Lübeck nicht überproportional viel öffentlichen Raum einnehmen darf. Im Verhältnis bleibt im Straßenraum zu wenig Platz für diejenigen, die Rad fahren oder zu Fuß unterwegs ist. In diesen Wochen kommt ein zusätzliches Problem hinzu. Die neuen Abstandsregeln zum Schutz vor Coronainfektionen sind auf zahlreichen Geh- und Radwegen schlicht nicht einzuhalten. Viele Wege sind veraltet, zu schmal und in einem schlechten Zustand“, sagt Antje Jansen, Bürgerschaftsmitglied der GAL. „Im Bauausschuss greifen wir bereits den Vorschlag der Initiative Spurwechsel auf und beantragen entlang der Ratzeburger Allee eine der Straßenspuren für Fahrräder umzuwidmen, eine sogenannte „Pop-up Radspur“, weitere Straßenspuren sollen folgen.
Es freut uns, dass auch die SPD erkannt hat, dass die meisten Fußwege in der Altstadt und in einigen Wohngebieten so eng sind. Den Vorschlag, zusätzlich verkehrsberuhigte Straßen einzuführen, unterstützen wir natürlich sofort.
Juleka Schulte Ostermann, Vorstandsmitglied der GAL ergänzt: „Wir brauchen zusätzlich auch dringend mehr Spielstraßen. Viele Kinder werden durch die Corona-Pandemie bis auf weiteres nicht in den Kindergarten und die Schule gehen dürfen. Wer keinen Garten oder andere Möglichkeiten hat, Kindern sicheren Raum zum Spielen zu ermöglichen, weiß wie schwierig es ist, die Jüngsten in ihrem Bewegungsdrang zu bändigen. Kinder aber brauchen Bewegung für ein gesundes Aufwachsen. In Wohnungen und auch Häusern ist Bewegung nur äußerst begrenzt möglich – insbesondere, wenn Eltern zusätzlich aufgrund von Kita- und Schulschließung zu 100% im Home-Office arbeiten müssen. Eltern sollten der Verwaltung Vorschläge machen können und auch die Verwaltung sollte parallel schauen, in welchen Straßen der motorisierte Verkehr zugunsten der Kinder zu reduzieren ist“, so die Mutter von zwei Grundschulkindern vor. „Nach kurzer Prüfung muss es sehr schnell zur Umsetzung kommen. Berlin zeigt uns derzeit, dass temporäre Spielstraßen leicht realisierbar sind. Ihr Appell an die Kommunalpolitik: „Gebt den Kindern Platz, um draußen zu spielen – gebt den Kindern ihre Stadt, wenn ihnen schon Kita und Schule genommen werden!“ Die GAL wird einen entsprechenden Antrag im Bauausschuss einbringen.