GAL: Street-Art-Festival für Lübeck
Pünktlich liegt es vor, das Konzept für ein Street-Art-Festival in Lübeck.
„Auf Antrag unserer Fraktion FREIE WÄHLER & GAL im November 2020 hat die Lübecker Verwaltung nun ein Konzept vorgelegt, das u.a. beinhaltet, renommierte (internationale und regionale) Künstler*innen/ Street Artists einzuladen, um kleine und großflächige Kunstwerke an eigens dafür ausgewiesenen Fassaden, Mauern, Stromkästen oder sonstigen Flächen im öffentlichen Raum zu schaffen. Bei der Suche nach Flächen sollen Inhaber*innen von Lübecker Unternehmen und Firmengebäuden, Wohnungsgesellschaften und Eigentümer*innen von Wohnraum in Lübeck einbezogen werden und nicht auf die Innenstadt konzentriert bleiben“, so Hermann Eickhoff, kulturpolitischer Sprecher der GAL. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei Frau Jakubczyk und Frau Trier vom Bereich Kultur, die das Konzept erstellt haben.“
Auch sollen während des Festivals weitere Kulturveranstaltungen, Performances, Streetdance etc. im öffentlichen Raum stattfinden und Workshops insbesondere für Kinder und Jugendliche angeboten werden.
„Wir sind sehr zufrieden, mit dem nun vorgelegten Konzept und erfahren auch aus anderen Fraktionen Zustimmung“, zeigt sich Katja Mentz (GAL), Initiatorin des ursprünglichen Antrags, zuversichtlich, dass es zur Umsetzung kommen wird. „Wir könnten schon übernächstes Jahr ein solches Festival zum ersten Mal in Lübeck erleben.“
Eine Reise ins norwegische Stavanger und Bergen brachte die Begeisterung mit nach Lübeck. „Dort gibt es bereits seit vielen Jahren ein solches Festival. Große, aber auch ganz kleine Kunstwerke zieren dort zahlreiche Gebäude. Es war eine Freude, dort durch die Straßen zu spazieren und immer wieder Neues zu entdecken. Viele Fotos sind entstanden. Dem regnerischen Wetter und auch Corona zum Trotz, denn die Kunst befindet sich unter freiem Himmel“, so Katja Mentz. „Auch in Deutschland gibt es inzwischen einige Städte, die solche Street-Art-Festivals ausrichten.“
Die geschätzten Kosten für ein Lübecker Festival belaufen sich lt. Konzept auf 300.000 Euro. Ein Großteil der Summe wird für drei Honorarkräfte veranschlagt, die für 18 Monate ein Festival vorbereitend organisieren, umsetzen und begleiten sollen. „Da dieses Festival zum ersten Mal für Lübeck geplant wird, ist der Aufwand etwas größer. Mit den Jahren könnten Kooperationen mit anderen Städten und ein Netzwerk von Street-Artists sicherlich auch Kosten sparen oder für das Geld weitere Künstler*innen nach Lübeck bringen. Unsere Fraktion beantragt in der kommenden Bürgerschaftssitzung, die Kosten aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung zu stellen und hierbei möglichst bis zu 90 Prozent Fördermittel einzuwerben. Dank der Ausrichtung unserer Lübecker Stiftungen sehen wir sehr gute Chancen, dass ein Street-Art-Festival gefördert wird. Der gesellschaftliche Gewinn liegt nicht allein in der entstehenden Kunst, die öffentlich in verschiedenen Stadtteilen zu sehen sein wird. Im Rahmen des Festivals wird es auch spezielle Angebote für Kinder- und Jugendliche geben.
Ein Begleitprogramm wird viele Menschen anziehen, auch, um live dabei zu sein, wenn die Kunstwerke entstehen. LTM hat sich bereits positiv zu dem Konzept geäußert und sieht in der Realisierung einen Gewinn für Lübeck. Für den Tourismus, für Gäste, wie ich es in Norwegen war, wirkt Street-Art als zusätzlicher Magnet und spricht noch einmal andere Menschen an, die Lübeck bisher vielleicht nur als mittelalterliche Kulturstadt wahrgenommen haben.“
Interessiert zeigen sich bereits Firmen wie Brüggen oder auch die Grundstücksgesellschaft Trave mbH, Gebäude zur Verfügung zu stellen.
Für eine Woche voll mit Street-Art hatte bereits 2017 die Lübecker Künstlerin Anja Doehring den bekannten mallorquinischen Street-Artist Joan Aguiló und seine Partnerin Catalina Ines Florit nach Lübeck geholt. Dabei sind viele öffentliche Kunstwerke entstanden, unter anderem ein großflächiges Bild auf einer Hauswand der Trave GmbH in Moisling.
„Die Begeisterung der Lübecker Bevölkerung hat damals bereits gezeigt, dass es Menschen insbesondere in den Stadtteilen erfreut, in denen ansonsten wenig Kunst und Kultur stattfinden. Ein Bild kann Verbindung schaffen“, so Katja Mentz.
Konzept-und-Kostenschaetzung-fuer-ein-internationales-Street-Art-Festival-in-Luebeck