Digitale Endgeräte vergammeln in Schulen

Alltag beim Distanzunterricht, Bild (C): GAL

„Das ist ein waschechter Skandal!“ Antje Jansen, Bürgerschaftsmitglied der GAL ist entsetzt über die Information, dass rund die Hälfte der 2.700 Laptops und Tablets, die von Schulen für bedürftige Kinder und Jugendliche angemeldet und über den DigitalPakt Schule finanziert wurden, ungenutzt und teilweise noch verpackt in einigen Schulen lagern sollen. „Warum wurden die Geräte nicht unverzüglich an die bedürftigen Schüler*innen übergeben? Immer noch sind hunderte Lübecker Schüler*innen ohne ausreichende digitale Ausstattung im Distanzunterricht. Die Geräte müssen sofort umverteilt werden“, so die Forderung der GAL.

Die Fraktionsgemeinschaft Freie Wähler & GAL hatte erneut einen Antrag zur Bürgerschaft eingebracht, dass alle bedürftigen Schüler*innen ein Laptop oder Tablet zur Verfügung gestellt bekommen müssen – notfalls aus dem städtischen Haushalt finanziert, solange der Bund nicht zahlt.

Die Tatsache, dass noch über tausend Geräte in Schulen lagern sollen, ändert die Lage.
Auch wurde nun auf Bundesebene endlich darüber entschieden, rückwirkend zum 1. Januar 2021 einen Mehrbedarf im SGB II für digitale Endgeräte anzuerkennen, die für Distanzunterricht notwendig sind.

Gezahlt werden bis zu 350€ pro Schüler*in für Geräte wie Laptop, Tablet und Zubehör, wenn diese nicht von der Schule gestellt werden. „Dass jedoch einige Schulen massenhaft digitale Geräte im Schrank horten statt sie längst an bedürftige Schüler*innen verteilt zu haben, ist eine Riesensauerei. Wir befinden uns bereits seit zwei Monaten im Distanzunterricht. Hierüber fordern wir rückwirkend Aufklärung und behalten weiter im Auge, ob alle Schüler*innen mit digitalem Endgerät ausgestattet sind. Denn auch, wenn die Schulen bald wieder öffnen, bleibt bei Wechselunterricht ein digitales Gerät unverzichtbar.“

Das Grundeinkommen als Dreh- und Angelpunkt im digitalen Zeitalter

Die Welt im Wandel. Das Grundeinkommen als Dreh- und Angelpunkt im digitalen Zeitalter

Veranstaltung mit Arfst Wagner am Montag, 16.4., 19 Uhr im Seminarraum CVJM, Große Petersgrube 2, Lübeck

Mit Arfst Wagner gelingt es der GAL einen exponierten Experten und Vordenker für das Thema Grundeinkommen nach Lübeck zu holen. Arfst Wagner ist Mitbegründer der Bürgerinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen  Schleswig-Holstein im Jahr 2008 und von 2010-12 Mitglied im Netzwerkrat des Netzwerks Grundeinkommen. Arfst Wagner ist Lehrer, war Mitglied des Deutschen Bundestags und Landesvorsitzender der Grünen.

Die Welt ist im Wandel. Das ist nicht nur der Eingangssatz einer bekannten Film-Trilogie, es ist auch tatsächlich so. Gesellschaften zerspalten sich, Europa ist in mehrere Teile zerspalten, die Schere zwischen Arm und Reich klafft weltweit und in Deutschland immer weiter auseinander. Die kommende digitale Gesellschaft und die sich verändernde Arbeitswelt erfordern einen Umbau der sozialen Absicherungssysteme. Es reicht nicht, nur „WLAN für alle“ zu rufen. Wir brauchen ein neues Steuersystem, das systemisch und gesamtgesellschaftlich gedacht und entwickelt, die genannten Probleme in den Griff bekommt. Das wird unter anderem nur mit einem bedingungslosen Grundeinkommen möglich sein, das Teilhabe ermöglicht, den Menschen aus der Abhängigkeit durch soziale Bevormundung befreit.

Wir freuen uns auf eine spannenden Veranstaltung und die gemeinsame Diskussion. Der Eintritt ist frei. (mehr …)