Carl Howe (GAL): Kein Kombibahnsteig für Travemünde auf Kosten der Umwelt
Carl Howe, baupolitischer Sprecher der GAL warnt davor, das Projekt Travemünde Kombibahnsteig zu realisieren. Die Bürgerschaft hatte Ende September auf Antrag von CDU und SPD beschlossen, einen freiraumplanerischen Wettbewerb Strandbahnhof/ Bertlingstraße mit den Themenfeldern „Kombibahnsteig, Buswende, Baufeld ehemalige Ladenzeile, Bertlingstraße/Am Kurgarten“ auszuschreiben. Ein Zwischenbericht soll bis September 2022 durch die Verwaltung vorgelegt werden.
Bäume erhalten statt Kombibahnsteig
„CDU und SPD sind immer wieder unglaubwürdig, wenn es um Klimaschutz und Verkehrswende geht. In ihrem gemeinsamen Antrag zum Haushalt heißt es, es sollen in den Jahren 2021-2024 jeweils mindestens 100 Straßenbäume neu gepflanzt werden. Für den Bau eines Kombibahnsteigs würden jedoch über hundert alte Bäume gefällt werden, viele davon älter als hundert Jahre. Das wird in ihrem Antrag jedoch mit keinem Wort erwähnt.
Auch ist zu befürchten, dass weitere Baumfällungen folgen, da vermutlich auf diese Maßnahme der Durchstich zur Paul-Brümmer-Straße durch den Kalvarienberg folgen soll – ein langjähriger Wunsch der Travemünder CDU. Dabei haben bereits der ehemalige Förster des Stadtwalds sowie Experten des Fachbereichs Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz dringend von einer Straße durch das Waldstück und einer damit verbundenen Schädigung der Bäume abgeraten“, so Carl Howe.
Entwicklungsbedarf vorhanden
„Auch wir sehen verkehrspolitischen und städteplanerischen Entwicklungsbedarf am Strandbahnhof – jedoch brauchen wir keinen Kombibahnsteig, also einen Bahnsteig bei dem von einem Verkehrsmittel ins andere umgestiegen werden kann“, so der Travemünder Carl Howe. „Es ist kein Problem, am Strandbahnhof den kurzen Weg vom Bus zu den Gleisen zurückzulegen oder umgekehrt vom Zug in den Bus zu steigen. Solange der Weg von rund fünfzig Metern Länge zwischen Bahnsteig und Bushaltestelle barrierefrei ist, stellt es überhaupt kein Problem dar, das angegangen werden muss. Im Gegenteil ist die jetzt bestehende räumliche Distanz aus meiner Sicht sogar besser, da es im Sommer mitunter zu sehr viel Andrang auf dem Bahnsteig kommt“, stellt Carl Howe fest.
Mobilitätsstation einrichten
„Anstelle eines Kombibahnsteigs wäre es sinnvoll, eine Mobilitätsstation einzurichten. Neben Zug- und Busanbindung braucht es an diesem Standort Leihräder, Fahrradabstellflächen und Ladesäulen für E-Bikes und Pedelecs. Der Baumbestand muss in jedem Fall erhalten bleiben.