Mehr Fahrradabstellflächen an der OzD

Mehr Fahrradstellplätze an der Oberschule zum Dom im Bauausschuss beschlossen

Die Fraktion LINKE & GAL hat einen wichtigen Schritt für eine fahrradfreundlichere Umgebung an der Oberschule zum Dom (OzD) in Lübeck erreichen können: Der Antrag von LINKE & GAL, zusätzliche Fahrradstellplätze und -bügel vor oder neben dem Schulgebäude zu schaffen, wurde im Bauausschuss einstimmig angenommen. Nur die SPD enthielt sich bei der Abstimmung.

Der baupolitische Sprecher der Fraktion LINKE & GAL, Sascha Luetkens (Bürgerschaftsmitglied DIE LINKE): „Wir freuen uns über die breite Zustimmung zu unserem Antrag zur Förderung der Fahrradinfrastruktur an der OzD. Dies ist ein bedeutender Schritt hin zu einer kindgerechteren und umweltfreundlicheren Schulumgebung.“

Die Initiative der Fraktion basiert auf den Bedarfen der Schülerinnen und Schüler sowie auf den Ergebnissen des Projekts „Low-Emission-Schools“, an dessen Präsentation auch Katja Mentz, Fraktionsgeschäftsführerin und Mitglied der GAL, teilnahm.

„Die Schülerinnen und Schüler haben eindrucksvoll dargelegt, wie wichtig es ihnen ist, ihre Schulumgebung klimafreundlicher zu gestalten. Neben anderen Maßnahmen wurde die Notwendigkeit von mehr Fahrradstellplätzen mit Bügeln zum Anschließen deutlich. Auf rund 860 Schülerinnen und Schüler kommen derzeit nur etwa 160 Fahrradbügel vor dem Schulgebäude. Es ist daher entscheidend, dass wir ihre Bedürfnisse ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um eine sichere und umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen“, so die GAL-Umweltpolitikerin Katja Mentz.

Durch die Umwandlung von 4-5 Autoparkplätzen werden nun bis zu 50 weitere Fahrradstellplätze geschaffen. Darüber hinaus sollen weitere Flächen in unmittelbarer Nähe zur Schule identifiziert werden, um die Kapazität für Fahrradstellplätze zu erweitern. Der Beschluss beinhaltet auch die Prüfung eines Witterungsschutzes für die Fahrradstellflächen sowie gemeinsame Beratungen mit Schüler:innen, Hausmeistern, Schulleitung und Stadtverwaltung, um Möglichkeiten zum Schutz vor Vandalismus und Diebstahl zu erörtern.

„Darüber hinaus wollen wir von der Verwaltung wissen, wie der Bedarf an Fahrradabstellflächen und -bügeln an anderen Lübecker Schulen ist, denn die OzD ist kein Einzelfall“, so Katja Mentz, die sich ausdrücklich bei den Schülerinnen und Schülern für den direkten Austausch bedankt. „Es wurde darüber deutlich, dass die Förderung der Fahrradnutzung auch den jungen Menschen ein sehr wichtiges Anliegen ist.“

Sascha Luetkens ergänzt abschließend: „Es ist entscheidend, dass die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen bei der Gestaltung ihrer Schulen berücksichtigt werden. Es ist nun lediglich noch ein Bürgerschaftsbeschluss Ende Mai notwendig, damit die neuen Fahrradstellplätze kommen können. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass die Bürgerschaft dem Fachvotum des Bauausschusses folgen wird.“

Antrag im Wortlaut:

Fahrradabstellflaechen-OzD

Mobile Luftfilter in Schulen

Mehrheit der Mitglieder im Ausschuss Schule und Sport stimmt für Antrag der GAL

@Wikimedia: Klassenzimmer Grundschule Neumarkt

Die Mitglieder im Ausschuss für Schule und Sport stimmten vergangene Woche mehrheitlich für einen Antrag des Ausschussmitglieds Katja Mentz, Fraktion Freie Wähler und GAL. In dem Antrag wird gefordert, dass jede Schule mobile Luftfilter, ausreichend für drei Klassenräume erhält, um diese flexibel einsetzen zu können, wenn Lehrkräfte oder Schulleitungen bemerken, dass CO2 Ampeln in den Räumen trotz regelmäßigen Lüftens häufig gelb oder rot anzeigen.

„Wir haben diesen Antrag meiner Fraktionskollegin Juleka Schulte-Ostermann zu verdanken, die als Mutter zweier Kinder die Auswertungen der Datenerfassung über CO2 Ampeln in den Schulen ihrer Kinder überprüfte. Dabei stellte sich heraus, dass es jeweils mehrere Räume gab, die alarmierende Werte über längere Zeiträume aufzeigten, ohne dass die Schulleitungen hierüber verständigt wurden oder die Ursachen für die erhöhten Werte bekannt waren“, so Katja Mentz.

Katja Mentz

„Da wir bisher in der Bürgerschaft keine Mehrheit für fest installierte Luftfilteranlagen oder eine flächendeckende Ausstattung mit mobilen Luftfiltergeräten erhalten haben, wollen wir zumindest dort Geräte einsetzen, wo die Messwerte dies dringend gebieten. Uns ist dabei klar, dass diese nicht das regelmäßige Lüften und auch keine Masken ersetzen. Mobile Luftfilter aber stellen einen notwendigen ergänzenden Baustein dar, der dazu beiträgt, dass sich in der Raumluft weniger Viren befinden.“

Während die Ausschussmitglieder der Freien Wähler & GAL, Linken, Grünen, Unabhängigen und FDP mit insgesamt sieben Stimmen für den Antrag stimmten, waren die sechs anwesenden Mitglieder der SPD und CDU dagegen. Die Gründe gegen den Antrag zu stimmen, waren fadenscheinig:

So äußerte ein SPD-Vertreter seinen Unmut darüber, dass in dem Antrag jede Schule mit Luftfiltern für drei Klassen ausgestattet werden solle. Das würde gar keinen Sinn machen, da die Schulen unterschiedlich groß seien. Auf die Aufforderung, einen Änderungsvorschlag zu machen, wenn er grundsätzlich für die Anschaffung weiterer Luftfilter sei, folgte jedoch nichts. Ein Ausschussmitglied der CDU begründete seine Ablehnung schlicht nur damit, dass er das Thema Luftfilter nicht mehr hören könne und ein weiteres Mitglied der SPD zitierte einen Zeitungsartikel über Luftfilter, dessen Position nach unserem Kenntnisstand mittlerweile als veraltet gilt.

Juleka Schulte-Ostermann

Weder durch den Änderungsvorschlag der Linken, anstelle der Zahl 3 einfach „ausreichend“ Luftfilter zu beantragen, noch durch ein Mitglied der Grünen, selbst noch Schüler, der berichtete, dass es nicht zuzumuten sei, während langer Klausuren dauernd die Fenster aufzumachen, ließen sich CDU und SPD von ihrer ablehnenden Haltung abbringen. Die Verwaltung unterrichtete die Ausschussmitglieder, die mittlerweile in Jacken und Decken gehüllt im gelüfteten Raum saßen, darüber, dass aufgrund der ersten Auswertung der Messwerte 44 mobile Luftfiltergeräte bestellt worden seien anstelle der zuvor angekündigten 26 Geräte. Auf die Mahnung des Ausschussmitglieds der Unabhängigen, jetzt mehr Geräte zu bestellen, da die Lieferzeiten so lang seien, entgegnete Senatorin Frau Frank, beim Städtetag sei davon dringend abgeraten worden, flächendeckend Geräte zu bestellen, weil dann diejenigen keine mehr kriegen würden, die sie benötigen.

„Wir sind froh, dass unser Antrag eine Mehrheit erhalten hat und der Schulausschuss damit eine Empfehlung ausspricht. Die nächste Hürde ist in der Bürgerschaft zu nehmen, denn dort stellt unsere Fraktion am Donnerstag denselben Antrag“, so Juleka Schulte-Ostermann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL.

Antrag im Wortlaut:

Der Bürgermeister wird beauftragt, unabhängig von einer Landes- oder Bundesförderung umgehend für jede Lübecker Schule mobile Luftfilter für je drei Klassenräume anzuschaffen, die von den Schulen anlassbezogen in den Klassen aufgestellt werden können, wenn Lehrkräfte feststellen, dass die CO² Ampeln dauerhaft oder in sehr kurzen Abständen kritische Signale (gelb/rot) anzeigen.

Die Geräte sollen zusätzlich zu den bereits bestellten mobilen Luftfiltern angeschafft werden, da diese dauerhaft für bestimmte Räume vorgesehen sind und nicht flexibel zur Verfügung stehen.

Begründung:

Das Schnellwarnsystem der Stadt Lübeck funktioniert nicht: der Fachbereich Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz hat weder ausreichend Personal noch die notwendigen IT Programme oder die eigene IT- Kompetenz, um schnell genug die CO² Messdaten der 2200 Geräte der Lübecker Schulen auszuwerten und in kritischen Fällen die Schulen zeitnah zu informieren, Ursachen zu prüfen und zu beseitigen.

Um den Schulen Handlungs- und Schutzmöglichkeiten in der Pandemie an die Hand zu geben, sollen zusätzlich zu den CO²-Ampeln eine entsprechende Anzahl von Luftfiltern für den den flexiblen Einsatz angeschafft werden und von Lehrkräften dann eingesetzt werden können, wenn CO² Ampeln zu häufig im hohen gelben oder gar roten Bereich sind, obwohl korrekt gelüftet wird. Damit wäre zumindest der Schutz der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte erhöht bis Verwaltung die Ursachen für erhöhte Messdaten ausgewertet und beseitigt hat.

Die Stichprobe einer Mutter und gleichzeitig Mitglied unserer Fraktion, die sich gemeinsam mit einem IT-Fachmann und einem Umweltchemiker die Messdaten zweier Schulen angesehen hat, ergab, dass die Messdaten in einzelnen Klassenräumen zum Teil kritisch waren – ohne dass die Schulen hierüber (zeitnah) informiert wurden.