GAL: Endlich mehr Photovoltaik und Solarthermie in Lübeck erlaubt

Ronald Thorn

Die Fraktion LINKE & GAL stellte in der Bürgerschaft am 28.09.2023 erfolgreich den Antrag, dass Einrichtungen zur Gewinnung regenerativer Energie auf Dächern wie Photovoltaik, Solarthermie und weitere sowie zukünftige Verfahren nicht mehr durch ästhetisch bedingte, antiquierte Bauvorschriften verhindert werden. Einzige Ausnahme hiervon sind Flächen, die zum Weltkulturerbe zählen.

Ronald Thorn, Vorstandsmitglied der GAL Lübeck berichtet: „Ich stolperte vor einiger Zeit zusammen mit meinem Kollegen Volker Koß über veraltete Vorschriften in Bebauungsplänen, die regenerative Technik zur Energiegewinnung im möglichen und für den Klimaschutz notwendigen Umfang verhinderten. So schreibt beispielsweise der für den Lübecker Teil von Krummesse geltende Bebauungsplan in der Fassung von 1997 für Satteldächer roten Dachpfannen mit den konkreten RAL-Farben vor. Deshalb sind Photovoltaikanlage auf den Dächern untersagt, da diese üblicherweise nicht rot sind. Diese Vorschrift entstand 1997 ohne Verhinderungsabsicht von Photovoltaik, weil 1997 Photovoltaik noch nicht üblich war. Heute dagegen ist Photovoltaik eine tragende Säule der Energiewende – auch im privaten Bereich von Hausbesitzenden.

Eine ähnliche Situation wie in Krummesse gibt es bei dem Bebauungsplan vom Bornkamp, der von 2004 ist. GAL-Mitglied Volker Koß erklärt: „Beim Bornkamp sind zwar Materialien, die der Solarenergienutzung dienen, von den Material- und Farbfestsetzungen für Dächer ausgenommen, jedoch durch die Vorgabe, dass die Fläche dieser Materialien 30 % der jeweiligen geneigten Dachfläche nicht überschreiten darf, so begrenzt, dass schlussendlich Photovoltaik im zielführenden Umfang verhindert wird.“

Juleka Schulte-Ostermann, Bürgerschaftsmitglied der GAL ergänzt: „Es ist widersprüchlich, einerseits Balkonphotovoltaikanlagen in Lübeck zu fördern, andererseits aber die Photovoltaikanlage auf den Dächern in den Vorstädten und Dörfern Lübecks zu verbieten oder einzuschränken. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit dem Bürgerschaftsbeschluss eine Veränderung der Bebauungspläne auf den Weg bringen konnten, damit Hausbesitzende zukünftig regenerative Energien zur Versorgung ihrer Häuser nutzen können, wenn sie das möchten. Die einzige demokratische Partei, die gegen den Antrag stimmte, war die CDU, für die demnach anscheinend Ästhetik Vorrang gegenüber dem notwendigen Klimaschutz hat.“

Die Fraktion LINKE & GAL hält abschließend fest: „Eine Herausforderung, der wir uns bei dem Thema regenerative Energieversorgung von Immobilien zeitnah noch stellen müssen, sind die Dachflächen des Weltkulturerbes. Hier gilt es, nochmals gesondert Lösungen zu finden, wie eine Vereinbarkeit von Klima- und Denkmalschutz möglich gemacht werden kann.“

Wasserstoff für Lübeck

Volker Koß, GAL

Die Fraktion Freie Wähler und GAL beantragt in der Bürgerschaft einen Bericht über die Wasserstoffstrategie, inklusive Zeitplan der Stadtwerke Lübeck. Im September 2023 soll spätestens darüber berichtet werden, ob und wann eine Umstellung des über 1.200 km langen Lübecker Gasnetzes von Erdgas auf Wasserstoff erfolgen wird. Über Fördermöglichkeiten des Bundes und Landes zu Umstellung des Netzes auf Wasserstoff soll ebenfalls berichtet werden.
Der Antrag stammt aus der Feder von GAL-Mitglied Dr. Volker Koß: „Erdgas wird in Deutschland aus Klimaschutzgründen noch vor 2050 durch Wasserstoff ersetzt werden. Die neuen LNG-Terminals und Leitungen werden so ausgelegt, dass sie auch Wasserstoff fähig sind. Verträge über die Lieferung von grünem Wasserstoff wurden unter anderem mit Kanada und Norwegen geschlossen. Die Erdgasspeicher, deren Füllstände seit Monaten in Rundfunk, Radio und Presse angegeben werden, können auch Wasserstoff speichern. Im Gegensatz zu Strom ist Wasserstoff in großen Mengen schon heute speicherbar.“

Pilotprojekte: Wärme mit Wasserstoff

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Veranstaltung 1. Februar 2023: Wie gelingt die Wärmewende in Lübeck?

Die Fraktion Freie Wähler und GAL lädt zur Diskussionsveranstaltung
Wie gelingt die Wärmewende in Lübeck?“
am Mittwoch, 1. Februar 2023, um 18:30 Uhr, Große Börse im Lübecker Rathaus ein.

Zu Gast sind:
Dr. Jens Meier, Stadtwerke Lübeck
Barbara Schäfers, Klimaleitstelle und
Ralf Giercke, BürgerEnergie Lübeck eG.
Moderation: Katja Mentz, GAL.

Um Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie in Einklang zu bringen, ist die Wärmewende dringend erforderlich. In vielen Kommunen werden zur Zeit Wärmepläne entwickelt, um die Energieversorgung zukünftig ohne fossile Energieträger zu ermöglichen. Rund ein Drittel des Endenergieverbrauchs wird derzeit dafür aufgewendet, Gebäude zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Die meisten Heizungen sind auch in Lübeck Erdgas-betrieben und viele Verbraucher*innen stehen vor der Frage, welche Alternativen sie überhaupt haben? Welche Ansätze für Quartierslösungen gibt es, und wie schaffen wir es, den Energieverbrauch zu reduzieren?

Gemeinsam wollen wir diskutieren, wie die Wärmewende in Lübeck gelingt. Wo steht Lübeck bei diesem Thema? Welche Pläne, Ideen und Potenziale gibt es? Wie können sich die Lübecker Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg zur Klimaneutralität einbringen? Und was muss Politik bereitstellen?

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Platzzahl erforderlich: katja.mentz@luebeck.de oder telefonisch Montag 14-18 Uhr: 1221067

Fragen an die Referentinnen können bereits vorab per E-Mail an katja.mentz@luebeck.de geschickt werden.

GAL unterstützt BürgerEnergie für Lübeck

Klimaschutz ist lebenswichtig. So haben Europäischer Rat und die Bundesrepublik Ziele vereinbart, um Treibhausgasemissionen zu mindern und den Ausbau erneuerbarer Energie zu steigern. Die Bundesregierung will den Ausstieg aus fossiler […]

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