GAL: CO2 Datenveröffentlichung auch für Kitas

GAL-Bürgerschaftsmitglied Antje Jansen stellt Anfrage zu den im Internet veröffentlichten CO2 Messwerten in Lübecks Schulen.

„Die Veröffentlichung der Messwerte begrüßen wir sehr“, so Antje Jansen. „Die Maßnahme baut Vertrauen auf.“ Über einen Link, der seit Anfang April im Internet aufzurufen ist, können einzelne Lübecker Schulen angeklickt werden. Daraufhin erscheinen entsprechend der Anzahl der Räume kleine Felder, auf denen die CO2-Messdaten und die Raumtemperatur abzulesen sind. Zusätzlich signalisieren die Farben Grün, Gelb und Rot, ob die Werte in Ordnung, kritisch oder akut gesundheitsgefährdend sind. Im 20 Minuten Takt werden die Werte aktualisiert. Darüber hinaus werden die stündlichen CO2-Durchschnittswerte und Temperaturen der letzten sieben Tage zu jeder einzelnen Raumkachel angezeigt, wenn man auf eine Raumkachel klickt.  „Auf diese Weise ist es für Eltern, Schüler*innen, Lehrkräfte und sonstige Interessierte einsehbar, ob es Räume mit hohen CO2 Werten gibt. Leider ist es jedoch nicht möglich zu beobachten, ob es immer derselbe Raum ist, bei dem Werte z.B. kritisch oder unkritisch sind. So ist es nicht ersichtlich, ob in einem Raum mit häufig oder dauerhaft kritischen Werten Abhilfe geschaffen wurde oder eventuell bauliche Maßnahmen erfolgen müssen, um hohe CO2-Werte abzusenken zu können“, bemängelt Antje Jansen das Programm. „Auffällig ist auch, dass es Räume gibt, in denen zum Teil bis zu 28 Grad Celsius angezeigt werden. Sicherlich gibt es auch hierfür einen plausiblen Grund. Dennoch verwirrt es mindestens, wenn z.B. nicht erkennbar ist, ob die Temperatur in solchen Räumen auch wieder abgesenkt wird.“

Juleka Schulte-Ostermann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL möchte darüber hinaus wissen, wann die CO2-Daten der 28 städtischen Kitas im Internet veröffentlicht werden, so dass Eltern und Mitarbeitende eine Übersicht über die Messdaten ihrer Kita erhalten. „Ich gehe davon aus, dass nicht nur Eltern von Schulkindern sich informieren wollen, wie die Raumluft dort ist, wo sich ihre Kinder täglich über Stunden aufhalten. Mit der Veröffentlichung haben viel mehr Menschen ein Auge auf die Messdaten, so dass eher reagiert werden kann, wenn Werte in den kritischen und gesundheitsgefährdenden Bereich kommen und dies häufig oder sogar dauerhaft der Fall ist. Dazu muss es aber auch möglich sein, die Messwertentwicklung einzelnen Räumen zuzuordnen.“


Als Mutter von zwei Schulkindern hatte Juleka Schulte-Ostermann mit Hilfe eines Rechtsanwaltes über das Informationszugangsgesetz Schleswig-Holstein erreicht, die Messwerte in den Schulen ihrer Kinder einsehen zu dürfen. Ihr Ziel war jedoch immer eine Veröffentlichung der Messdaten für alle Interessierten zu allen Schul- und Kitaräumen, um Transparenz zu schaffen. Zunächst wurde ihr Anliegen zurückgewiesen, weil der Datenschutz nicht gewährleistet sei, hieß es vonseiten der Stadt. „Das war in meinen Augen Humbug. Die jetzige Veröffentlichung zeigt, dass es geht. Doch das System ist noch nicht ausgereift. Wären die Klassenräume in beliebiger Reihenfolge nummeriert, könnten die Werte einer pseudonymisierten Raumnummer beobachtet werden, ohne dass von Außenstehenden erkennbar ist, um welchen Raum es sich tatsächlich handelt.  So wie es jetzt ist, wissen wir Eltern nur, ob es in den letzten 20 Minuten irgendwo Probleme mit einem Raum gab und in der sieben-Tage-Rückschau, ob ein Raum grundsätzlich kritische Werte hat. Nicht aber, ob es immer derselbe Raum ist, bei dem die Werte kritisch sind. Unabhängig davon gehe ich im Gegensatz zu der Stadt nach jetziger Rechtskenntnis davon aus, dass die CO2-Daten als Umweltinformationen überhaupt keinem Datenschutz unterliegen und vollständig mit Raumangaben veröffentlicht werden müssten.“

52 mobile Luftfilter: Besser als nichts, aber nicht genug!

GAL Lübeck: 52 mobile Luftfilter – besser als nichts, aber bei Weitem nicht ausreichend


Die Stadt Lübeck hat anstelle der geplanten 26 mobilen Luftfilter für die Schulen und Kitas nun 52 angeschafft, also genau doppelt so viele, wie ursprünglich von Verwaltung, SPD und CDU gewollt. 

Juleka Schulte-Ostermann

„Eigentlich müssten wir uns hierüber freuen“, erklärt Juleka Schulte-Ostermann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL. Ihrem hartnäckigen Einsatz und Engagement auf zahlreichen verschiedenen Ebenen ist es vor allem zu verdanken, dass nun zumindest 48 Luftfilter vorhanden sind.  „Doch zufrieden können wir längst nicht sein“, so die GAL Politikerin. 
„Die Stadt Lübeck orientiert sich bei der Anschaffung der Luftfilter an der Raumkategorisierung. Hat ein Raum keine raumlufttechnische Anlage, sind die Fenster nur kippbar, beziehungsweise gibt es lediglich Lüftungsklappen mit minimalem Querschnitt, so zählt der Raum zur Kategorie 2. Für diese Räume der Kategorie 2 sind nach Vorgabe des Umweltbundesministeriums zwingend Luftfilter anzuschaffen“, so Katja Mentz, stellvertretendes Mitglied im Schulausschuss für die GAL.

„Die Luftfilter für die Räume der Kategorie 2 gibt es nun endlich zu Beginn des dritten Pandemiejahres und zum Ende der vierten Welle in Lübeck. Das ist besser als gar nichts, aber es reicht bei Weitem nicht aus. Denn das Bundesumweltamt verlangt Luftfilter auch für Räume der Kategorie 1, wenn keine Stoß- und Querlüftung dreimal pro Stunde für ca. 3 Minuten möglich ist. Wir alle wissen, dass die wenigsten Klassenzimmer einander gegenüberliegende Fenster haben. Doch genau das ist eine Voraussetzung für die notwendige Querlüftung“, ergänzt Juleka Schulte-Ostermann und stellt abschließend bedauernd fest:

Die Hansestadt Lübeck bezieht sich stets auf die Vorgaben des Umweltbundesamts bei der Einteilung der Räume in Kategorien und auf die Empfehlungen des Umweltbundesministeriums. Da das Land ausschließlich Luftfilter für Räume der Kategorie 2 fördert, ignoriert die Stadt Lübeck aus finanziellen Gründen wissentlich die Vorgaben des Umweltbundesamtes, dass bei fehlender Querlüftung in Kita- und Schulräumen der Kategorie 1 ebenfalls Luftfilter notwendig sind. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie ist das ein fatales Signal von Verwaltung, sowie der politischen Mehrheit aus SPD und CDU an Eltern und die Mitarbeitenden in Lübecks Schulen und Kitas.

Katja Mentz 17. März 2022

GAL fordert mehr Anstrengungen bei der Betreuung von Schulkindern und beim Thema Inklusion

„Zunächst bedanken wir uns bei der Verwaltung für die nun vorgelegte Jugendhilfeplanung – Kindertagesbetreuung inklusive der Maßnahmenplanung. Die gemachten Fortschritte, aber auch die vorhandenen Schwachstellen werden in dem Bericht klar aufgezeigt“, so die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL, Juleka Schulte-Ostermann.

„Demnach konnten die Betreuungsplätze der unter Dreijährigen ausgebaut werden, während jedoch das Betreuungsangebot für über Dreijährige nur sehr geringe Zuwächse verzeichnet. Aus unserer Sicht widerspricht außerdem die zunehmende Anzahl der Kinder in der Kindertagespflege der politischen Willensbekundung, die eine ursprüngliche Begrenzung auf 20 Prozent Betreuungsanteil vorsah. Hier fordern wir als GAL, dass Perspektiven aufgezeigt werden, wo zukünftig Erweiterungen von Einrichtungen oder zusätzliche Einrichtungen geschaffen werden, um das erklärte Ziel einer 95 prozentigen Versorgung zu erreichen und hierbei den Anteil in Kindertageseinrichtungen zügiger als bisher zu steigern.

Voraussetzungen für Inklusion in allen Kitas schaffen

Den Abbau von Integrationsgruppen zugunsten von Inklusion in den betreffenden Regel-Kitas ist ein lobenswerter Schritt in die richtige Richtung. Nun gilt es, allen Trägern die notwendigen Voraussetzungen zu bieten, dass auch sie Inklusion in der Regel-Kita als Standard sicherstellen können. Die exklusiven und damit gegen die UN-Behindertenrechtskonvention verstoßenen weiteren Integrationsgruppen, bei denen es jetzt sogar zu einem Platzausbau gekommen ist, müssen der Vergangenheit angehören und sollten in kürzester Zeit endlich aufgelöst werden. Die freiwerdenden personellen und finanzielle Mitteln sind den Kitas zur Sicherstellung der Inklusion zur Verfügung zu stellen. Vielleicht braucht es hier weitere Beratungs- und Unterstützungsangebote für alle Träger“, schlägt Juleka Schulte-Ostermann vor.

Betreuung von Schulkindern sowohl räumlich als auch personell schwierig

„Mit besonderer Sorge sehen wir die Versorgungquote für die Betreuung von Schulkindern. Ab 2026 gibt es einen Rechtsanspruch auf Schulkindbetreuung. Bis dahin muss die Versorgungsquote in Lübeck um weitere 10-15 Prozent gesteigert werden. Doch bereits jetzt reicht der Platz in den Schulen nicht aus“, berichtet Katja Mentz, die für die GAL im Ausschuss Schule und Sport aktiv ist.

„Dies besagt auch der Bericht zur Doppelraumnutzung. Zwar zeigten sich bei einer Befragung Lehrkräfte und Betreuungspersonal überwiegend zufrieden mit der Situation. Doch gleichzeitig wurde angemerkt, dass es in den allermeisten Schulen keine Rückzugs- und Ruheräume für die Schülerinnen und Schüler gibt. Das ist aus unserer Sicht inakzeptabel. Es kann nicht sein, dass Kinder von morgens um 8 Uhr bis zum Nachmittag in einer Gruppensituation verbringen müssen, ohne zwischendurch die Möglichkeit zu haben, sich auch mal zurückzuziehen.

Hinzu kommt, dass bis 2026 die angespannte Raumsituation weiter strapaziert wird, weil bis dahin noch mehr Kinder auf gleichem Raum betreut werden müssen. Es wird bei diesem Problem immer nur darauf verwiesen, dass es in den vorhandenen Schulgebäuden keine Möglichkeiten zur Erweiterung gibt. Doch wir können das Raumproblem der Stadt nicht zu dem Betreuungsproblem von Kindern und deren Betreuer*innen machen.“

Hortplätze in externen Gebäuden als Teil der Lösung

„Eine Lösung sehen wir darin, dass endlich externe Hortplätze geschaffen werden, zusätzliche Gebäude in Schulnähe errichtet oder angemietet werden, um die Raumnot zu entspannen und dem Bürgerschaftsbeschluss von 2018 gerecht zu werden, überall in der Ganztagsbetreuung von Schulkindern Hortstandards zu gewährleisten“, fordert Juleka Schulte-Ostermann, die über die Initiative Hortretter*innen zur aktiven Kommunalpolitik gekommen ist.

„Das geht am einfachsten in Horteinrichtungen selbst, wo der Betreuungsschlüssel dem von Kitas entspricht und Kinder die Möglichkeit erhalten, in kleinen Gruppen Hausaufgaben zu machen und bei Bedarf auch Rückzugsräume vorfinden.

Es wurden seit 2018 de facto mittlerweile 50 Hortplätze abgebaut, die laut Bürgerschaftsbeschluss jedoch zu erhalten sind („Hortplätze bleiben erhalten.“). Insofern sollte die Stadt Lübeck aus unserer Sicht offensiv mit dem Problem umgehen und entweder städtischen oder freien Trägern die Möglichkeit geben, diese 50 Hortplätze wieder real zu schaffen, zumal der Beschluss, bis 2023 in den Betreuten Grundschulen zu 100 % Fachkräfte wie in den Kita-Horten zu beschäftigen, bisher bei Weitem nicht überall erfüllt ist.

GanztagsPlus Gruppen an allen Schulen einrichten

In dem Zusammenhang fragen wir uns auch, warum immer noch fünf der betreuten Grundschulen ohne eine GanztagsPlus Gruppe arbeiten? Dies würde zumindest für einige Kinder eine kleinere Gruppengröße mit entsprechend besserem Betreuungsschlüssel bedeuten. Auch diese fehlenden Gruppen GanztagPlus sind ein Verstoß gegen den Bürgerschaftsbeschluss von 2018, die damals als Vorschlag der SPD einen Kompromiss zu wegfallenden Hortplätzen darstellen sollten. Wir fordern, dass diese GanztagsPlus Gruppen endlich an allen Grundschulstandorten eingerichtet wird“, so die GAL.

Katja Mentz 4. März 2022

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Katja Mentz 22. November 2021

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