Juleka
Schulte-Ostermann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL
kritisiert, dass Kita-Kindern gekündigt werden kann, wenn deren
Betreuung aufgrund ihres Verhaltens mit dem zur Verfügung stehenden
Personal nicht möglich sei. Dies ist in §16 der Entgeltordnung der
städtischen Kitas festgelegt. „Ebenso
wie die Kreis- und Stadtelternvertretung sehen wir darin einen
Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention und gegen das SGB
VIII.“, so die GAL Politikerin.
Die Fraktion Freie Wähler und GAL stellt deshalb einen Antrag in der kommenden Bürgerschaft, die Linke Fraktion hat sich dem Antrag angeschlossen. Darin wird gefordert, die geltenden Bestimmungen zu Inklusion im Zuge der anstehenden Überarbeitung der städtischen Entgeltordnung vollständig zu erfüllen. Darüber hinaus beantragen die Fraktionen, dass die Verwaltung bis Ende Mai 2020 ein Konzept erstellt, wie zukünftig Inklusion als Regelfall in allen städtischen Kitas für alle betreuten Kinder im Alter von 0-14 Jahren sichergestellt werden kann. „Es darf nicht sein, dass Kinder Leidtragende aufgrund fehlenden Personals sind. Auch für Eltern ist es unzumutbar, plötzlich ohne Betreuung dazustehen, wenn der Kitaplatz überraschend gekündigt wird oder erst gar kein Betreuungsplatz in Aussicht gestellt werden kann. Ebenso dürfen Kitamitarbeitende mit dem Thema Inklusion nicht allein gelassen werden. Daher brauchen wir ein strukturell verankertes und verlässlich anwendbares Inklusionskonzept„, erklärt Juleka Schulte-Ostermann.
In ihrer Funktion als Stadtelternvertretung hatte sie im Mai 2019 um Überprüfung des §16 gebeten. Nach der nun vorliegenden Auskunft des Rechtsamtes sei Inklusion entgegen der Auffassung der Kreis- und Stadtelternvertretung nicht unbegrenzt verpflichtend, z.B. sei eine Kündigung zulässig, wenn trotz vorhandener Finanzen das erforderliche Personal nicht gefunden werden könne.
„Meiner Auffassung nach stellt die Auskunft des Rechtsamtes weiterhin eine Diskriminierung von Kindern mit Behinderung dar. Denn in der einschlägigen juristischen Kommentierung zu diesem Thema heißt es ausdrücklich, dass ein Ausschluss von Inklusion aufgrund von Personalmangel nicht zulässig sei und eine verdeckte Diskriminierung der Kinder darstelle, da mit vorausschauender Jugendhilfeplanung dieses Problem lösbar sei. Zudem könne mit dem Hinweis auf nicht rekrutierbares Personal in Zeiten von Fachkräftemangel jegliche Inklusion abgelehnt werden.“, erläutert Juleka Schulte-Ostermann. Als haarsträubend bezeichnet sie die Haltung der CDU im Jugendhilfeausschuss. Die zuständige Senatorin stellte die rhetorische Frage, ob sie aufgrund des erhöhten Personalaufwands für ein Kind eine ganze Gruppe schließen solle. Ein CDU Mitglied verteidigte daraufhin die mögliche Kündigung eines Kindes mit Behinderung, damit die Betreuung der anderen Kinder gewährleistet bliebe.
„Das ist ein diskriminierender Schlag ins Gesicht von Eltern und Kindern, die intensiveren Betreuungsaufwand benötigen!“, so Juleka Schulte-Ostermann.
Geehrte Frau Stadtpräsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Lübeck!
Greta Thunberg hielt bei dem Klimagipfel der Vereinten Nationen eine tief beeindruckende Rede. Sie fragte, wie Politik es wagen könne, die jungen Menschen als Hoffnung zu bezeichnen, gleichzeitig aber nichts zu tun. In ganz Deutschland sind am 20. September 1,4 Millionen Menschen für Klimaschutz auf die Straße gegangen. In Lübeck waren es 6.000 Menschen. Das ist die weltweit größte Bewegung für Umweltschutz, die es je gegeben hat. Das haben wir Fridays for Future und Greta Thunberg zu verdanken, denn sie sind es, die uns mahnen, endlich zu handeln und nicht nur zu reden. Wir haben keine Zeit zu warten. Wir müssen heute handeln. Und das muss sich in jedem Haushalt, in jeder Kommune, an jedem Ort widerspiegeln.
Der Lübecker Haushaltsentwurf erscheint zunächst erfreulich, denn die Kürzungsmaßnahmen der vergangenen Jahre, insbesondere bei den Personalkosten, scheinen passé. Bürgermeister Jan Lindenau erkennt, dass Personalkürzungen dazu geführt haben, den Investitionsstau weiter vor sich her zu schieben und zu vergrößern. Diesen Irrweg, den Bürgermeister Bernd Saxe festgetreten hatte, hat Lübeck verlassen. Wir begrüßen die neuen zusätzlichen Personalstellen, die bereits im Haushalt vorgesehen sind. Wir begrüßen die vorgesehenen Investitionsmaßnahmen, die dazu beitragen sollen, den Investitionsstau abzubauen, notwendige energetische Maßnahmen bei Gebäuden zu identifizieren und durchzuführen.
„Die
Bedeutung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit wurde in den
vergangenen Jahren stark vernachlässigt. Dies macht der Bericht
deutlich.“, ist Juleka Schulte-Ostermann dankbar über die neue Offensive
des Bereichs Jugendhilfeplanung und Jugendarbeit. Darin werden Defizite
offengelegt und auch zusätzliche neue Stellen gefordert. „Jahrelang
haben Teile der Politik und Verwaltung darauf gebaut, dass Ganztag an
Schule außerschulische Angebote und Treffpunkte für Kinder und
Jugendliche verzichtbar mache. Wir sind froh, dass die Verwaltung dies
als Fehleinschätzung einräumt und nun zum Gegensteuern aufruft. Denn es
gibt sehr viele Kinder und Jugendliche, die die Angebote von Ganztag an
Schule nicht wahrnehmen. Andere sind froh, wenn sie das Schulgebäude
verlassen können. Für diese Kinder und Jugendlichen braucht es
außerschulische Treffpunkte und zu einem nicht geringen Teil
pädagogische Unterstützung. Der bundesweite Vergleich zeigt, dass andere
Städte weit mehr Jugendtreffs anbieten. So leistet sich Kiel ein
Angebot von 30 Jugendtreffs, davon vier für Mädchen. In Lübeck sind es
dagegen nur noch 16 Treffs, davon hat lediglich das Projekt Mixed
Pickles ein Angebot für Mädchen mit dem Schwerpunkt Inklusion.
„Jugendarbeit
ist seit Jahren zugunsten von Ganztag an Schule auf Sparflamme
gelaufen. Dabei fängt sie in einigen Stadtteilen viele Defizite auf,
leistet Hausaufgabenhilfe, pädagogische Unterstützung, eine Mahlzeit,
Freizeitaktivitäten und vor allem einen Treffpunkt. Dazu sind viele
Familien nicht in der Lage. Wie bereits in der Vergangenheit
unterstützen wir die Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit in den
Stadtteilen sowie den Bedarf weiterer dringend benötigter
Personalstellen.“, so Juleka Schulte-Ostermann.
„In
besonders bedürftigen Stadtteilen regen wir an, die 45 Hortplätze
einzurichten, um Kinder ab Grundschulalter in kleinen Gruppen betreuen
und unterstützen zu können. Denn der Bericht besagt auch, dass Ganztag
in Schule für viele Kinder nicht den richtigen Rahmen bietet, um zum
Beispiel Hausaufgaben zu machen. Hier haben sich die Horte in der
Vergangenheit mit ihrem hohen qualitativen pädagogischen Angebot und
einer Betreuung in kleinen Gruppen bewährt.“
Freie Wähler & GAL beantragen Runden Tisch „Foodsharing – Lebensmittel verwenden statt verschwenden!“ Die Fraktion Freie Wähler und GAL stellen in der kommenden Bürgerschaft den Antrag, die Verwaltung zu beauftragen, einen Runden Tisch Foodsharing zu initiieren. „Ziel des Runden Tisches soll sein, den Gedanken des Foodsharings in Lübeck weiter zu verbreiten und zu unterstützen.“, so […]
Kitagesetz-Novellierung ist nicht zu Ende gedacht. GAL fordert Nachbesserung!
Die Kitagesetz Novellierung sieht vor, dass Geschwisterermäßigung bei gleichzeitiger Betreuung in Höhe von 50 Prozent für das zweite Kind und 100 Prozent ab dem dritten Kind geleistet wird. Grundsätzlich ist diese Novellierung zu begrüßen – jedoch nur, wenn sie sich nicht, wie vorgesehen, ausschließlich auf den vorschulischen Bereich bezieht. Denn die Betreuungskosten für Schulkinder sollen […]
Anfrage der Fraktion Freie Wähler & GAL deckt auf: Kostenverteilung zulasten der Elternbeiträge
Eine Anfrage der Fraktion Freie Wähler & GAL vom 25. Februar 2019 deckt auf, dass die Elternbeiträge im Ganztag an Schule – prozentual gesehen – doppelt so hoch wie in den Kita-Horten sind. Damit spart die Stadt je Betreuungsplatz in Ganztag an Schule erheblich – bei schlechterer Betreuungsqualität im Vergleich zu den Hortplätzen.„Da Eltern mittlerweile […]
Horte bleiben! Jugendhilfeausschuss beschließt GAL Antrag
Nach langer Diskussion wurde im Jugendhilfeausschuss am 1. Februar der GAL-Antrag beschlossen, dass „die noch bestehenden Horte in Lübeck mindestens solange erhalten bleiben bis entsprechende Angebote in Qualität und Umfang für die Betreuung „Ganztag an Schule“ geschaffen wurden. „Über die mehrheitliche Zustimmung zu unserem Antrag freuen wir uns sehr.“, so Katja Mentz, die für die […]
Petition für bessere Qualität in der Schulkindbetreuung
Jetzt noch schnell Petition für bessere Qualität in der Schulkindbetreuung unterzeichnen! Die GAL-Fraktion unterstützt das Anliegen der Initiative Hortretter*innen, die bestehenden Horte mindestens so lange zu erhalten bis die Angebote der Schulkindbetreuung „Ganztag an Schule“ und „Betreute Grundschule“ die gleiche Qualität der Hortbetreuung aufweisen. Bisher gibt es zum Teil sehr große Unterschiede in Bezug auf Gruppengröße, Räumlichkeiten und Betreuungspersonal. „Einen […]
GAL-Fraktion stimmte Haushalt zu und beurteilt das Ergebnis überwiegend positiv
Für Außenstehende muss es verstörend und abschreckend wirken, wenn in der Haushaltssitzung der Bürgerschaft über Stunden nichts beschlossen wird, stattdessen sich eine zwanzigminütige Unterbrechungspause an die nächste reiht. Dies war am 30. November 2017 der Fall und auch der Grund für die Vertagung einer Reihe von Anträgen und die endgültige Verabschiedung des Haushalts durch die […]
Die GAL Politikerin Katja Mentz kritisiert scharf, dass es erst im Februar 2018 eine Beschlussvorlage dafür geben soll, die größeren Flüchtlingsgemeinschaftsunterkünfte mit WLAN zu versorgen. Dies wurde im Sozialausschuss am vergangenen Dienstag berichtet. „Wir haben bereits im März 2017 den konkreten Antrag gestellt, das Projekt internetfor.me und den Initiator Volker Dettmer zu kontaktieren. Dieser versorgt […]